Maria L. Felixmüller | Portfolio

Der klassischen Straßenfotografie folgend wird auf inszenierte oder konzeptuelle Ansätze verzichtet und fotografisch aufgesammelt, was am Wegesrand zu finden ist. Gesammelt werden Motive wie Kinder Zweige oder Steine sammeln, alltäglich, nebenbei. Meine Bildsprache formuliert die zufälligen Begegnungen und Verirrungen alltäglicher Gegenstände. Innerhalb dieser Zufälle zeigen sich deutlich die eigentlichen Bedeutungen der einzelnen Dinge. Denn gerade wenn sie nicht das tun, wozu sie bestimmt sind, wenn sie außerhalb ihres eigentlichen Kontextes gefunden, ausgestellt und gesehen werden, kann man erkennen, dass sie mehr sind, als sie zu sein scheinen. Die Motive stellen einerseits den Erwartungsspielraum des Betrachters infrage, andererseits erscheinen die Dinge plötzlich verletzlich, humorvoll und ver-rückt. Und dieser Gedanke des entrückten, entspringt der Tatsache, dass sie sich nicht in ihrem erwarteten Umfeld befinden.

Es spielt der Umgang des Sammelns eine wichtige Rolle, was sich in den Installationen der Fotografien niederschlägt. Nicht die fotografische Technik der einzelnen Aufnahme bildet den Fixpunkt der Arbeit, sondern die Auseinandersetzung mit Zusammenhängen der komplexen Vorgänge individueller Existenzen, welche ähnlich der Motivsammlung aus unzählig gereihten Augenblicken besteht. Die intensive Beschäftigung mit dem Sammlungssystem der Wunderkammern des 17. Jahrhunderts, bzw. Methoden des Ausstellens und ein glücklicher Zufall führten zum Stapeln und Häufen der Fotografien in Ecken und an Wänden. Dabei ist die Absicht, dass aus einem riesigen Fundus scheinbar nebensächlicher Momente durch das Sortieren, Tauschen, Verwerfen, Hinzufügen und Gegenüberstellen eine Narration entsteht, die für den Betrachter mehr als nur eine Ebene beinhaltet. Die Zusammenstellung der Bilder soll dazu führen, dass der Betrachter auf seine Erfahrungen und Erinnerungen zurückgreift. Zwischen den Bildern und in ihrer Zusammenstellung etwas zu entdecken, dass als solches nicht im Raum ist, ist Antrieb und Ziel der Arbeit.

www.mariafelixmueller.de

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